Schule online - Deutsch 5A : EPIK.02
 


Schuljahr 2001/2002
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Inhaltsverzeichnis
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  Epik - einige grundlegende Definitionen
 
1. Epik ... ist die Bezeichnung für die Grundgattung jeder fiktionalen Erzählkunst in Vers- oder Prosaform. Epik vergegenwärtigt äußeres und inneres Geschehen durch einen Erzähler.
 
2. Erzählhaltung 2.1. Die allwissende (auktoriale) Erzählhaltung: Erzähler steht über dem Geschehen. Kennt die Figuren, deren Gefühle und Gedanken genau. Er kann den Erzählfluss unterbrechen und sich erläuternd, kommentierend oder ironisierend an den Leser wenden.

2.2. Die teilnehmende Haltung des Ich-Erzählers: Erzähler ist am Romangeschehen beteiligt, er erlebt alles mit und zwar aus einer subjektiven Sicht.

2.3. Die personale Erzählhaltung: Es wird in der Er- oder Sie-Form erzählt. Im Idealfall wird aus dem Blickwinkel einer Figur berichtet. Gedanken und Gefühle können genau geschildert werden "Innenperspektive". Um Monotonie zu vermeiden wird die Perspektive aber auch oft gewechselt. Spezifische Darstellungsmittel sind der innere Monolog und der Bewusstseinsstrom. Beide wirken wie ein lautes Denken der Romanfiguren. Der Leser belauscht die Figur bei einem Selbstgespräch.
 

3. Erzählzeit
und erzählte Zeit

3.1. Die Erzählzeit ist die Zeit, die man benötigt um den Text zu erzählen oder zu lesen.
Beispiel: Hänsel und Gretl - Erzählzeit: ~15 Minuten

3.2. Die erzählte Zeit ist die zeitliche Erstreckung eines fiktiven Handlungsablaufs. (Die in einem Text erzählte Zeitspanne.)
Beispiel: Hänsel und Gretl - erzählte Zeit: einige Tage
 

4. Geschlossene
und offene Form

4.1. Geschlossene Form
Die Handlung verläuft chronologisch. Personen und nähere Umstände werden zu Beginn vorgestellt, dann erst entwickelt sich die Handlung und der Konflikt. Der Erzählschluss rundet die Handlung deutlich ab.
Beispiel: Märchen "Es war einmal ..."   "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute."
Eine Abart der geschlossenen Form ist die Rahmenhandlung. Anfang und Schluss umklammern das erzählte Geschehen, das meist durch einen Rückblick aus der Vergangenheit heraufgeholt wird.
Beispiel: Boccaccio "Il Decamerone"

4.2. Offene Form
Die Texte beginnen mitten in der Handlung. Leser muss bestimmte Voraussetzungen selbst ergänzen, oder sie werden im Laufe der Erzählung nachgereicht. Auch der Schluss ist offen und wird der Phantasie des Lesers überlassen.
 

5. Erzählweise

5.1. Epische Breite haben jene Romane und Erzählungen, in denen der Erzähler bei den Einzelheiten verweilt und diese ausführlich schildert.

5.2. Raffung und Verdichtung haben jene Erzählungen, in denen das Geschehen äußerst sparsam dargestellt wird. Die Handlung wird nur punktuell angedeutet, der Leser muss inhaltliche und logische Zusammenhänge ergänzen.

5.3. Episches Präteritum ist die meist verwendete Erzählzeit. Sie verliert jedoch ihre eigentliche Funktion - nämlich auf Vergangenes hinzuweisen - vielmehr erlebt der Leser das Geschehen als gegenwärtig.
 

6. Handlungs-
reichtum,
Handlungsarmut

6.1. Handlungsreichtum findet man jenen Romanen und Erzählungen, die das menschliche Leben in ganzer Vielfalt (Glück, Leid, Abenteuer, Hoffnung, Schmerz, Verlust) darstellen.

6.2. Handlungsarmut liegt vor, wenn das Geschehen immer mehr auf das Innenleben der Romanfiguren verlegt wird. Dabei verlieren die dargestellten Personen ihre Eigenarten und individuellen Züge. Man erfährt immer weniger über ihr Aussehen, ihren Beruf und ihre Interessen. Manchmal haben sie keinen Namen oder nur den Anfangsbuchstaben ihres Namens.
 

7. Neue
Subjektivität
... bedeutet schlichte und einfache Darstellung. Der Schriftsteller zeigt seine subjektive Weltsicht und distanziert sich oft von herrschenden Trends.